Rosemarie Liedschulte saß 30 Jahre lang für die CDU im Dortmunder Stadtrat. Sie beschäftigte sich im Besonderen mit der politischen Kinder-und Jugendarbeit und lernte den Jugendring aus Sicht der Stadt kennen. Sie betont: „Der Jugendring ist essentiell für Kinder und Jugendliche”
Die Idee in die Politik zu gehen, kam Rosemarie Liedschulte, als ihr Vater aus dem Stadtrat ausschied: „Mein Vater war vor mir fünf Jahre im Rat. Als er für sich beschlossen hatte zu alt für die Politik zu sein, schlug er vor, dass ich vielleicht weitermachen sollte.“ Sie ist über einen Listenplatz in den Stadtrat gekommen und setzte sich 30 Jahre lang für die Förderung von Kinder und Jugendarbeit bei der Stadt ein. Ihre Mutter ist sehr früh gestorben, sodass sie ihren Beruf in der Blutbank aufgab, um bei ihrem Vater in der Praxis zu arbeiten und ihre Geschwister, die zwölf Jahre jünger waren, großzuziehen. „Der politische Schwerpunkt in meiner Arbeit im Stadtrat kam damals zustande, da ich mich um meine Geschwister gekümmert habe. Kinder und Jugendarbeit war dann eben naheliegender als Wirtschaftsförderung“, erzählt sie. Von 1984 bis 2014 war sie für die Nordstadt-CDU im Rat der Stadt Dortmund. Über 20 Jahre ihrer politischen Karriere war sie außerdem stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie.
Ihr habe die Arbeit mit den Jugendverbänden immer sehr viel Spaß gemacht, daher war ihr politisches Amt zwar zusätzliche Arbeit, die sie jedoch gern in Kauf nahm. Zu ihrer Arbeit im Rat gehörte auch die Kommunikation mit dem Jugendring. „Der Jugendring ist in meinen Augen essentiell für Kinder und Jugendliche. Er hat gute Arbeit geleistet.” Viele aus ihrer Partei haben damals Kritik am Jugendring geäußert, Rosemarie Liedschulte hingegen erkannte die Relevanz der Arbeit der Jugendverbände an. „Ich habe immer an die Kinder und ihre Familie gedacht. Manchmal habe ich mich auch für Projekte eingesetzt, die ich für richtig hielt und nicht meine Partei.“ Viele Mitglieder der CDU hätten zu der damaligen Zeit kritisiert, dass der Jugendring sehr SPD-nah gewesen sei. „Es stimmt schon, dass die Personen, die im Jugendring waren, oft ein rotes Parteibuch hatten.“
Die Kinder- und Jugendarbeit war ihre Priorität
Trotz der Kritik aus dem Lager der CDU, betont sie, dass das Miteinander zwischen dem Jugendring und den Politiker*innen in Dortmund von großer Relevanz war. „Es ist immer wichtig gewesen, dass der Jugendring zeigt, woran er gerade arbeitet, damit der Rat, versteht wozu sie die finanzielle Förderung brauchen.“
Für sie war es als Politikerin immer wichtig, den Kinder und Jugendbereich nicht nur finanziell, sondern auch darüber hinaus zu unterstützen. Es muss qualifizierte Personen geben, die sich mit den Kindern und Jugendlichen beschäftigen müssen und ihnen einen Rückhalt geben, betont Rosemarie Liedschulte. „Und an dieser Stelle hat der Jugendring viel erreicht.“
Neben der Arbeit des Jugendrings erinnert sich die stellvertretende Vorsitzende im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie gern an die Angebote der Stadt für Pflegefamilien. Sie selbst besuchte in ihrer Zeit im Stadtrat viele Familien, die kurz bis mittelfristig Kindern und Jugendlichen ein zu Hause gaben. „Was da geleistet worden ist von den Familien, war so gut und wichtig. Mir war es immer wichtig, die Familien selbst zu besuchen und das Gespräch zu suchen.“
Engagement bei der Kratzbürste
Als jahrelange Vorsitzende des Fördervereins Kratzbürste gab sie jungen Frauen und Mädchen in Dortmund die Möglichkeit sich bei gemeinsamen Treffen auszutauschen. Der Verein, der zu der Pfadfinderinnenschaft St. Georg DV Paderborn gehört, richtete sich an Frauen, die Schwierigkeiten in der eigenen Familie haben. „Gerade für junge Frauen, gab es keine Angebote in dieser Art. Mir war wichtig ihnen mit dem Verein zu helfen“ betont die ehemalige CDU-Politikerin.
In ihrer langjährigen Tätigkeit hat Rosemarie Liedschulte viele Projekte für Kinder und Jugendliche begleitet. Auch die Arbeit des Jugendrings, war für sie immer einer Bereicherung, neben ihren eigenen Projekten. Für das Jubiläum wünscht sie dem Jugendring ein klares: „Weiter so!“
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